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Olkiluoto

Das Atomkraftwerk Olkiluoto liegt im Südwesten Finnlands an der Ostseeküste. Zwei Leichtwasserreaktoren von je 860 Megawatt Nettoleistung sind seit 1979, respektive 1982 in Betrieb.  

Ein dritter Reaktor, ein 1'600 MW-Druckwasserreaktor vom Typ EPR, ist seit 2005 durch die französische Firma Areva im Bau . Den konventionellen Teil baut die Siemens AG. Offeriert wurde der komplette Block 3 schlüsselfertig für 2,6 Milliarden Euro. Der Bau des angeblich sichersten Atomkraftwerks der Welt wird von Pannen, Verspätungen und Kostenüberschreitungen überschattet. Diverse Mängel und Fehler bei Planung und Ausführung führten zu Beanstandungen von Seiten der Auftraggeber und der Kontrollbehörden und damit zu Verzögerungen und Mehrkosten. 

Im April 2015 berichtete die Zeitung Die Welt, dass die Baukosten auf ungefähr neun Milliarden Euro geschätzt werden. AREVA verbuchte im selben Jahr einen Verlust in Höhe von 4,834 Mrd. Euro.  Im Dezember 2015 gab der zukünftige Betreiber TVO bekannt, dass die Anlage Ende 2018 in Betrieb gehen solle. (Wikipedia)

Im Juli 2010 hat das finnische Parlament den Bau von zwei weiteren Atomreaktoren beschlossen, um die Abhängigkeit von Russland in der Energieversorgung zu verringern. Einer der beiden neuen Reaktoren soll als Block 4 in Olkiluoto gebaut werden.

Ebenfalls in Oikiluoto ist der Bau eines Endlagers vorgesehen. Ein Versuchslabor ist in 500 Meter Tiefe in Betrieb, mit dem Bau des Endlagers soll 2019 begonnen werden, ab 2029 sollen die ersten abgebrannten Brennelemente eingelagert werden.

 

 Weiter:
www.woz.ch/artikel/inhalt/2007/nr22/International/15023.html 
www.olkiluoto.info/en 
de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Olkiluoto

Opalinuston

In der Schweiz ist eine während einer gewissen Zeit rückholbare Endlagerung des Atommülls unter Tag im Opalinuston vorgesehen. Nach einer gewissen Zeit soll das Lager endgültig versiegelt werden.

 „Opalinuston ist ein Tongestein, das aus Meeresablagerungen vor ca. 180 Millionen Jahren entstanden ist. Ton hat gute Abdichtungs- und Isolationseigenschaften, auch über äusserst lange Zeiträume. Dies ist eine der Bedingungen für die sichere Lagerung von Atommüll.

Die Opalinusschicht des Zürcher Weinlandes ist über 100 Meter dick. Ober- und unterhalb befinden sich durchlässige, tonig-mergelige Sedimentschichten. Die geologischen Vorgänge, welche die geologische Struktur des Gebietes beeinflussen, sind über hundert Millionen Jahre zurückzuverfolgen. Diese Kenntnisse erlauben denn auch Prognosen über die mögliche künftige Entwicklung des Gesteins bis zu einer Million Jahre.“ (Quelle: Bundesamt für Energie)

Im Felslabor Mont Terri bei St.Ursanne wird seit 1996 die Endlagerung im Opalinuston untersucht. Die Ergebnisse sind zwiespältig. Zwar lässt der Opalinuston kein Wasser durch, enthält aber selber Salzwasser (= Meerwasser). Das würde die eingelagerten Fässer zerfressen, zudem könnte sich in der Folge im Zusammenhang mit chemischen Reaktionen explosives Wasserstoffgas entwickeln.

Eine Studie der ETH Zürich unter Prof. Simon Löw ergab ebenfalls Vorbehalte. So wurde festgestellt, dass bei Bohrungen oder beim Vortrieb von Stollen im Opalinuston von Mont Terri Risse entstanden sind. „Das Gebirge hat auf den Stollenausbruch reagiert, und zwar nicht so, wie man das an Hand der bisherigen Modelle hätte erwarten können. (…) Im Teststollen selbst entstanden nur wenige makroskopische, von Auge sichtbare Risse, dafür ist im Zugangsstollen umso mehr passiert.“ (ETH-Magazin „Globe“, Nr. 4/2007)

„Der Berg tut nie, was man von ihm erwartet“, sagte ein Geologe in einem anderen Zusammenhang.

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Endlager